Rückblick: Buildersklub 2025 in Berlin – AI, Automatisierung & der neue Builder-Mindset

Letzte Aktualisierung: 
26.6.2025
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Rückblick: Buildersklub 2025 in Berlin – AI, Automatisierung & der neue Builder-Mindset
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Ein Tag, der zeigt, wie sich das Bauen verändert

Buildersklub 2025 fand erneut in Berlin statt und zeigte, wie stark sich die Art und Weise verändert, wie Produkte, Prozesse und ganze Unternehmen gebaut werden. Die Konferenz war kompakt, direkt und praxisnah – ein bewusstes Gegenmodell zu überinszenierten Tech-Events. In vielen Gesprächen, Lightning Talks und Demos zeigte sich, dass der “Builder-Mindset” längst nicht mehr nur in Tech-Teams zu finden ist. Auch Marketers, Ops-Leads und Business-Seiten beginnen, Prozesse zu modellieren, Systeme zu bauen und mit Automatisierung zu experimentieren.

Builderklub 2025 | Berlin | SaaS-Welt.de

No-Code-Tools wie Softr, Rows oder Make und AI-gesteuerte Assistenten machen es möglich, selbst komplexere Anwendungen zu bauen – ohne Full-Stack-Team. Aber es wurde auch klar: Nur weil die Tools zugänglicher geworden sind, ist das Bauen nicht automatisch einfacher. Wer Datenstrukturen, Logik und Systemzusammenhänge nicht versteht, bleibt oft an der Oberfläche.

No-Code & Visual Tools: Zwischen Spielerei und ernstem Systembau

Ein zentrales Thema auf der Bühne und in den Sessions: Wie können Teams ohne klassische Entwickler-Ressourcen produktive Systeme aufbauen? Tools wie Make, Softr, Clay, Airtable, Xano und Noxus.ai wurden in mehreren Use Cases gezeigt.

Die große Chance: Teams können mit visuellen Interfaces und einfachen Prompts Prozesse automatisieren, Daten konsolidieren oder sogar kleine SaaS-Produkte bauen. Die Gefahr: Ohne technisches Verständnis für Datenflüsse, Logik, API-Strukturen und Fehlerhandling bleibt das Ganze ein Prototyp. Unser Take: No-Code ersetzt kein Tech-Verständnis, aber senkt die Einstiegshürden massiv. Wer bereit ist, sich reinzudenken, kann in kurzer Zeit viel erreichen.

Wichtig auch: Viele Unternehmen sind noch nicht so weit. Prozesse sind nicht dokumentiert, Datenquellen widersprüchlich, Tool-Landschaften historisch gewachsen. Bevor AI helfen kann, braucht es Struktur. Bevor automatisiert wird, muss aufgeräumt werden. Unsere Empfehlung: Erst manuelle Prozesse sichtbar machen, dann erst automatisieren.

GTM Engineering: Go-to-Market wird zur Systemdisziplin

Ein Thema, das besonders auffiel: GTM Engineering. Der Begriff ist in den letzten 12 Monaten aus der Nische in den operativen Fokus vieler Teams gerückt. In der Session von Taimoor Tariq (Clay) wurde eindrucksvoll gezeigt, wie Sales, Marketing, Ops und Tooling zusammenspielen, um skalierbare GTM-Prozesse zu bauen.

Der Kern: Statt isolierten Kampagnen entstehen heute datengetriebene Systeme, die Personalisierung, Outreach und Reporting automatisieren. Tools wie Clay, Make oder HubSpot werden miteinander verknüpft, um Trigger, Sequenzen und Feedback-Loops zu bauen. Was früher manuell lief, wird heute wie ein Produkt gebaut. Unser Eindruck: GTM Engineering ist kein Hype, sondern eine neue operative Disziplin für wachsende B2B-Teams. Wer früh damit startet, schafft langfristig Klarheit und Geschwindigkeit.

Taimoor Tariq

Für uns als Web- und System-Denkende stellt sich dabei direkt die Frage: Wie können wir im Bereich Websites, Landing Pages und Customer Onboarding ähnliche Mechanismen etablieren? Viel Potenzial liegt darin, Web-Projekte als integralen Teil der GTM-Systeme zu denken.

Solo SaaS & Automatisierung: Weniger Team, mehr System

Die Session von Rupert Arnold Hoffschmidt-McDonnell (DocsAutomator) war ein Highlight für alle, die an Solo-SaaS-Modellen interessiert sind. Er zeigte, wie er ein funktionierendes B2B-SaaS mit fünfstelligen MRR weitgehend alleine betreibt – dank starker Automatisierung und klarer Positionierung.

Key Takeaways:

  • 90 % der Abläufe laufen automatisiert, von Onboarding bis Rechnungsstellung
  • Fokus auf einen klaren Use Case und Kundenbedarf statt Feature-Overload
  • Keine VC-Abhängigkeit: Bootstrappen bringt Autonomie, aber erfordert Disziplin
  • Erfolgsdefinition ist individuell: “Reverse Engineered Success”
Rupert Arnold Hoffschmidt-McDonnell (DocsAutomator)

Unser Fazit: Wer heute gründet, muss nicht zwangsläufig ein Team aufbauen. Wer Tools klug kombiniert, kann sich auf den Teil konzentrieren, der echten Mehrwert bringt: Kundennähe, Iteration, Positionierung.

AI, Daten & die Realität in Unternehmen

Ein wiederkehrendes Thema: AI ist nur so gut wie die Daten, auf denen sie arbeitet. Viele Unternehmen sind noch weit davon entfernt, ihre Prozesse, Datenquellen und Verantwortlichkeiten zu konsolidieren. Der “Builder-Bubble” standen auf dem Event oft Realitäten gegenüber: Excel-Chaos, manuelle Workflows, unklare Ownerships.

Sebastian Mertens (Make) sprach in seinem Vortrag über den Aufbau von AI-Agents für Businessprozesse. Wichtig dabei: Klarheit über die zugrunde liegende Logik, kontrollierte Umgebungen, Governance. AI ersetzt nicht die Planung – sie verstärkt sie.

Sebastian Mertens | Make Grids

Unser Tipp: Wer AI nutzen will, sollte nicht mit Tools anfangen, sondern mit einer Prozess-Landkarte. Wo entsteht Arbeit, was ist manuell, was nervt? Erst dann wird klar, wo AI wirklich helfen kann.

Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Buildersklub 2025 war kompakt, aber reich an Impulsen. Keine Buzzword-Show, sondern echte Einblicke in aktuelle Praxis. Uns hat besonders gefallen, wie greifbar viele der Themen präsentiert wurden. Die große Überschrift? Klarheit vor Geschwindigkeit.

Ob GTM Engineering, Solo SaaS, No-Code oder AI – der gemeinsame Nenner war: Tools sind Mittel zum Zweck. Wer bereit ist, Arbeit und Prozesse zu durchdringen, findet heute so viele Hebel wie nie.

Für uns der Denkanstoß: Welche Systeme, Websites und Abläufe könnten wir selbst so gestalten, dass sie Teil dieser neuen Betriebslogik werden? Antworten gibt’s keine pauschalen. Aber Buildersklub hat den Raum geschaffen, genau über solche Fragen nachzudenken.

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